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Was kann ich für mich in meiner Trauer tun?

Nicht nur andere können dich in deiner Trauer unterstützen. DU selbst kannst auch einiges für dich tun.

Mein erster Rat ist: Erkenne an, dass du trauerst.

„Was?“ denkst du. „Klar trauere ich. Ich habe xy verloren.“ Das ist absolut richtig und wichtig. Aber auch das muss du anerkennen. Allzu leicht wird die Trauer weggeschoben – denn sie hat nun keinen Platz (mehr) in meinem Leben.
Anerkennen, dass sie trauern, müssen aber auch all diejenigen, bei denen es vielleicht nicht so offensichtlich ist. Diese Menschen trauern, weil sie ein geliebtes Tier, den lebenserfüllenden Job, eine Beziehung oder den Wunsch, wie etwas hätte sein können oder die Vorstellung einer bestimmten Zukunft verloren haben.

Das kann z. B. passieren, wenn jemand verstirbt, zu dem man zeitlebens keine gute Verbindung hatte. Dann trauert jemand um die vertanen Chancen, die fehlende Versöhnung oder das „was hätte sein können.“ Wenn man eine Trennung erlebt hat und damit die gesamte Lebensplanung über den Haufen geworfen wird – auch dann kann Trauer die Reaktion sein. Paare, die ihren Kinderwunsch aufgeben (müssen). Auch für sie steht ein Trauerprozess an, denn das zukünftige Leben wird so anders verlaufen, wie sie es sich vorgestellt haben.

Trauer ist dann die Ansammlung der Aufgaben, die bewältigt werden müssen, damit es weiter gehen kann.

Sei dir bewusst, dass der Trauerprozess eher einem Marathon als einem Sprint gleicht. Damit meine ich, dass dieser Prozess, in dem du dich befindest, länger dauern kann, als dir lieb ist. Leider gibt es keine sinnvollen und wirksamen Abkürzungen und manchmal gibt es auch Rückschritte oder gar Stürze. Wenn du dir das aber bewusst machst, dann ist auch klar, wenn ich sage

„Sei gut zu dir“. Du wirst auf diesem Weg und für die „Trauerwellen“ deine ganze Kraft brauchen. Auch wenn du eigentlich keine mehr hast, weil du funktionieren musst. Das ist die Herausforderung. Trauern saugt unglaublich Energie. Ob du willst oder nicht. Trauer stellt alles Bisherige in Frage. Nichts ist wie es war und wird es auch nicht mehr sein. Aber:

DU MUSST DIESEN WEG NICHT ALLEIN GEHEN

Du bist nicht allein, weil du von Menschen umgeben bist, die dir helfen wollen. Die an der Strecke stehen und dich – um bei dem Bild zu bleiben – supporten, „anfeuern“, dir Energieriegel und Getränke, vielleicht auch eine Pause zum Atmen, bieten wollen. Sie wissen nur nicht, wann du was brauchst. Deshalb musst du auch sagen, was du nötig hast. Niemand sonst weiß, was du gerade brauchst.

Du bist nicht allein.

Der Weg kann lange sein. Hol dir Hilfe (wenn du kannst). Nimm Hilfe an, wenn sie dir angeboten wird. Hilfreich ist alles, was dir guttut. Manchmal kann das aber auch die Erkenntnis sein, dass es jemanden braucht, der sich mit Trauer auskennt. Zu finden sind diese Experten auch in deiner Nähe (Trauerbegleitungen, Trauergruppen, Selbsthilfevereine, Onlinegruppen,…) Du musst diesen Weg nicht ohne Begleitung gehen.