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Was kann ich für Trauernde tun?

Vielleicht kennst du die Situation: jemand, den du kennst trauert. Jemand, dem du nahe stehst, ein:e gute Freund:in, ein:e Trainingspartner:in, jemand in der Verwandtschaft, ein:e Arbeitskolleg:in (die Liste kann fortgeführt werden).

Zunächst fühlst du dich hilflos und willst doch was tun. Du fragst dich, was du sagen sollst, wenn du der trauernden Person begegnest. Du überlegst, ob du zur Beerdigung gehen sollst oder was du überhaupt tun kannst.

In diesem Beitrag möchte ich dir Mut machen. Mut machen, „da“ zu sein und „da“ zu bleiben. Die Situation für Trauernde ist schwer. Wahnsinnig schwer. Jemand, der trauert, befindet sich in einem Tunnel und funktioniert im besten Fall zunächst. Jemand, der trauert hat oftmals das Gefühl, dass ihm oder ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Da vergisst man viel – auch zu essen. Ganz zu schweigen von allen anderen Dingen, die notwendig sind, damit das Leben weiter geht. Hier kannst du als Freund:in ins Spiel kommen.

Sei mutig und bleibe an der Seite des trauernden Menschen.

Wenn du hörst, dass jemand, den du kennst, einen geliebten Menschen verloren hat oder aus einem anderen Grund in Trauer ist, dann kannst du folgendes tun:

Lass dein:e Freund:in wissen, dass du von dem Verlust weißt. Schreibe eine Karte oder einen Brief. Dazu braucht es auch nicht viele Worte. Wenn du keine Worte hast, dann kannst du genau das schreiben. Es gibt einige tolle Anbieter im Internet für auch etwas andere Karten. [Werbung, weil Verlinkung]

  • Bei www.etsy.de findest du auch viele tolle und kreative Karten.

Bleib am Ball. Trauernde sind oft nicht in der Lage zu kommunizieren, wenn sie was brauchen. Floskeln wie „Melde dich, wenn du was brauchst“ werden schlicht nicht angenommen werden (können), weil die trauernde Person selbst nicht weiß, was sie braucht. Sei da. Immer wieder. Frage nach und biete vor allem nur an, was du auch wirklich leisten kannst. Immer wieder. Du musst dich melden. Auch wenn der / die Trauernde absagt. Irgendwann wird dein Angebot gebraucht.

  • Biete an, die Kinder mit zum Spielplatz zu nehmen, wenn du eh mit deinen eigenen hin gehst.
  • Bring was (eingekochtes) zu Essen mit oder stell es vor die Tür. Ein Topf Suppe oder ein „Care-Paket“ können hilfreich sein.
  • Frag, ob dein:e Freund:in mit zum Spaziergang möchte. Du drehst eh ne Runde.
  • … alles, was zu dir passt kann hilfreich sein.

Sei da und höre zu. Wenn die trauernde Person nicht sprechen will, dann ist das auch ok. Du hältst das aus. Etwas schwieriger, aber auch notwendig ist es, die Tränen auszuhalten. Bitte versuche nicht mit so Sätzen wie „Es war eine Erlösung“ (wenn jemand nach langer Krankheit oder mit schweren Verletzungen verstorben ist) oder „Es hatte bestimmt seinen Grund“, wenn z. B. ein ungeborenes Kind in der Schwangerschaft verstirbt den Verlust kleinzureden oder zu relativieren. Für die trauernde Person ist die Welt zusammengebrochen.

Sprich über den verstorbenen Menschen. Manchmal hat man das Gefühl, dass der Name des verstorbenen Menschen extra vermieden werden, weil dieser irgendwie zum „Unwort“ geworden ist. Das Gegenteil ist der Fall. Trauernde wollen wissen, dass der verstorbene Mensch nicht vergessen wird. Den Namen nennen macht die trauernde Person nicht trauriger. Im Gegenteil. Leider ist es oft so, dass Namen, Geburtstage oder wichtige andere Tage nicht mehr genannt oder das „dran denken“ nicht mehr kommuniziert wird, weil man glaubt, dass es die Hinterbliebenen irgendwie belastet. Es ist aber vielmehr so, dass das Gefühl, dass niemand mehr an die verstorbene Person denkt, noch viel schlimmer ist. Es braucht dazu nicht viel: ein Bild geschickt über den Messenger mit den Worten „Ich denk an dich / euch“ ist schon mehr als die Meisten tun würden.

Gibt Hilfsangebote weiter. Du bist in der Lage zu recherchieren oder Informationen zu sammeln. Der / die Trauernde kann das nicht und will vielleicht auch erstmal nichts annehmen. Du kannst dich aber umhören und dann Adressen oder Ansprechpartner, die in der Trauer helfen können, weitergeben. Das können Selbsthilfegruppen, Trauerangebote oder auch Adressen von Trauerbegleitungen sein. Irgendwann wird der / die Trauernde in der Lage sein, sich das anzuschauen. Vielleicht ist dann auch gerade das dabei, was gebraucht wird.

Bei all dem, was man für trauernde Menschen in seinem näheren Umfeld tun kann, darfst du aber nicht vergessen auf dich selbst achtzugeben. Du machst, was zu dir passt und was du leisten kannst. Im Idealfall hat die trauernde Person mehrere Menschen, die sich kümmern. Das Wichtigste ist ein soziales Netz, das hält und auffangen kann.

Wenn du das Gefühl hast, dass du Unterstützung brauchst oder auch mal ein Gespräch mit einem Trauerprofi sinnvoll ist, dann wende dich vertrauensvoll an eine professionelle Trauerbegleitung, eine Beratungsstelle oder vielleicht auch an eine:n Seelsorger:in. Hier können auch An- und Zugehörige Unterstützung finden. Du bist in der Lage rauszubekommen, welche Angebote es für Trauernde in deiner örtlichen Umgebung gibt. Werde aktiv.

Es gibt tolle Anbieter:innen im Internet, bei denen du ganz wunderbare Geschenke für Trauernde findest aber auch Literatur, die dir weiter helfen kann.

Sinnvoll ist es, sich schon vorab mit dem Thema zu beschäftigen – wer weiß, wann das Wissen gebraucht wird.

  • [Werbung weil Nennung – ohne Auftrag und ohne Gegenleistung] www.editiontrostkunst.de Trauerbuch „Im Herzen vieler“
  • www.kreativwerkstatt.art Trauerbuch speziell für Sternenkindeltern – hier gibt es auch ganz viele Ideen für Sternenkindeltern.
  • Buch „Wir leben mit deiner Trauer“ von Chris Paul – eine Hilfestellung für An- und Zugehörige mit vielen hilfreichen Tipps
  • Buch „Trauer um ein Sternenkind“ von Petra Sutor – ein Begleitbuch für Sternenkindeltern (eine Idee zum Verschenken)

Es gibt noch viele andere tolle Sachen. Du wirst sicher was schönes finden, dass zu dir und der zu beschenkenden Person passt. Nur Mut.